Bereits in der protogeometrischen (110-900 v. Chr.) und der geometrischen Zeit (900-700 v. Chr.) wurden die ersten städtischen Gesellschaften errichtet, die sich zu mächtigen antiken Stadtstaaten entwickelten, wie etwa Kleitoria, Psophis, Kynaitha, Thelpousa, Lousoi, Paos, Leontion und weitere kleinere.

Die Gegend von Kalavryta, die in der Antike ein Teil der nordwestlichen Gegend Arkadiens war, die nach dem Sohn des Arkas und der Erato Azanas „Azania” genannt wurde, bildete historisch eine Route in alle Gegenden der Peloponnes und war durchgehend bewohnt. 

Das spätere Kalavryta wurde wahrscheinlich unweit der antiken Arkadisch-Azanischen Stadt Kynaitha, deren Standort nicht eindeutig historisch verifiziert werden kann, erbaut. Deren Stadtname von Kyon (Hund) und theo (rennen) deuten auf die Vorliebe ihrer Bewohner für die Jagd hin. Die Stadt war von einer Mauer umgeben und hatte das Recht, eigene Münzen zu prägen. Kynaitha wird vom Historiker Polybios in seinen Schilderungen des Bundesgenossenkriegs (220-217 v. Chr.) sowie im zweiten nachchristlichen Jahrhundert vom Reisenden Pausanias erwähnt.

Nach der endgültigen Eroberung Griechenlands durch die Römer im Jahr 146 v. Chr. gerieten auch die Städte Azanias unter deren Vorherrschaft. Die ersten drei nachchristlichen Jahrhunderte waren eine Zeit des Friedens und relativen Wohlstands in der Region. Ab dem vierten Jahrhundert begann der Abstieg der Städte Azanias. Dies lag zum einen an den vielen Raubzügen der Goten, Heluren, Vandalen, Ostgoten und anderer Stämme und zum anderen an starken Erdbeben, die im sechsten Jahrhundert große Teile der Städte im Nordwesten der Peloponnes zerstörten und damit den Verfall der Siedlungen bedeuteten. Um das Jahr 750 erreichten die Slawen das Gebiet und errichteten insbesondere im Flachland eigene Siedlungen, wie von den Namen der Dörfer und Orte in der Gegend, die bis heute erhalten sind, abgeleitet werden kann. Die slawischen Stämme bewohnten das Gebiet bis etwa 900, als sie die Peloponnes wieder verließen. Während der byzantinischen Zeit begann auch die Christianisierung der Bewohner, was auch durch die Gründung und den Aufschwung des Klosters Mega Spilaio deutlich wird.

Das Kloster von Mega Spialio ist der Jungfrau Maria geweiht, deren Hochtag am 15.08. gefeiert wird. Es wurde im vierten Jahrhundert durch die thessalischen Mönche Simeon und Theodor gegründet, die auf eine göttliche Eingebung hin, in der Höhle, die heute das Kloster beherbergt, eine Ikone der Jungfrau Maria suchten und fanden. Die Ikone der Panagia Megaspileotissa ist erhaben gearbeitet, aus Wachs gefertigt und befindet sich in einer Silberschatulle, die mit Szenen aus dem Leben der Muttergottes dekoriert ist. Gemäß der Tradition wurde die Ikone von Lukas, dem Arzt und Evangelist, gefertigt.

Das Kloster besteht aus einem eindrucksvollen achtgeschossigen Gebäudekomplex, welcher eine Rezeption, Krankenzimmer, ein Gästezimmer, einem Speisesaal und eine Bibliothek umfasst. Die Hauptkirche des Klosters ist eine Kreuz-in-Quadrat-Bauweise mit einer doppelten Vorhalle und befindet sich in der Höle. Dort wird auch die wundersame Ikone der Muttergottes aufbewahrt.

Während des Nationalen Unabhängigkeitskriegs war Mega Spilaio das Zentrum der Revolutionäre. Ibrahim, der den Osmanen aus Ägypten zu Hilfe gekommen war, plante, das Kloster einzunehmen und die Rebellen zu unterwerfen. Im Jahr 1827 erreichte er mit seinen Truppen das Kloster, das uneinnehmbar und unerreichbar wie ein Adlernest auf dem Berg thront. Den Mönchen gelang es gemeinsam mit der Familie Petmezas und Truppen des Kolokotronis, sich im Kloster zu verbarrikadieren und den Feind zurückzudrängen.

Im Laufe seiner Geschichte hat das Kloster viele Rückschläge hinnehmen müssen. Die erste große Katastrophe stellt dabei ein Feuer ungeklärten Ursprungs im Jahr 1934 dar. Die tiefgreifendste und nachhaltigste ist aber jene Katastrophe von 1943, die von den Soldaten des nationalsozialistischen Dritten Reichs verursacht wurde. Am 08.12.1943 richteten sie Maschinengewehre auf die Eingänge des Klosters und hielten die Mönche im Innern gefangen. Schließlich erstürmten sie das Kloster, töteten Mönche und Gäste und warfen sie in die Schlucht an der Stelle „Kisoti“. Anschließend zogen sie weiter in Richtung Kalavryta. Nachdem sie dort ihr blutiges Werk verübt und Menschen und Existenzen zerstört hatten, kehrten sie nach Mega Spilaio zurück, plünderten das Kloster und legten Feuer. Sie ließen nichts als Asche zurück.

Unweit von Kalavryta liegt das Kloster Agia Lavra, dessen Hochfest am 15.08., dem Fest der Entschlafung der Muttergottes. Es wurde im 10. Jhd. durch den Eremit Athanasios aus Athos am Fuß eines Felsen nahe der heutigen Stelle gegründet. Die Geschichte des Klosters ist eine Geschichte steter Zerstörung, Wiedererrichtung und Restauration. Im 17. Jahrhundert wurde die Klosterkirche errichtet, die eine wichtige Rolle im beginnenden Unabhängigkeitskrieg von 1821 spielte.

Im Kloster fand eine der Treffen zu Beginn des Unabhängigkeitskampfes vom 10. bis 13. März 1821 statt. Es wird überliefert, dass während dieses Treffens der Anführer, darunter Bischof Germanos von Alt-Patras, die Entscheidung für den Unabhängigkeitskrieg getroffen wurde. Am 21.03. fanden hier in Kalavryta die ersten Kämpfe der Revolution auf der Peloponnes statt, nachdem die Kämpfer zuvor an der Doxologie im Kloster teilgenommen hatten. Daraufhin nahmen sie das Banner des Klosters mit der Darstellung der Entschlafung Mariens als Flagge, die bis heute im Kloster aufbewahrt wird. Während des Raubzugs Ibrahims in Achaia wurde das Kloster in Brand gesetzt und nur der alte Tempel überlebte, der heute einige Meter vom eigentlichen Kloster entfernt steht.

Die deutsche Wehrmacht brachte große Zerstörung über Agia Lavra. Nach der Zerstörung Kalavrytas erreichten die Truppen am 14.12.1943 das Kloster, das sie für einen Unterschlupf der Partisanen hielten. Sie suchten nach Mönchen, die im Kloster zurückgeblieben waren und ermordeteten sie unter der Platane am Eingang. Anschließend legten sie im Kloster Feuer und zerstörten große Teile des Besitzes des Klosters, die Mönchszellen, Gästeräume und andere Gebäude. Glücklicherweise überlebten die Kirchen des Klosters wie auch das Museum, dessen Eisentür die Deutschen nicht zu öffnen vermochten. Jedoch wurden unglücklicherweise unzählige Manuskripte und wertvolle Bücher aus der Bibliothek des Klosters zerstört.

In den 1950er-Jahren wurde das Kloster nach Plänen von Professor Anastasios Orlandos restauriert. Während eines Besuches des Klosters können Sie den historischen Tempel sowie das Klostermuseum mit vielen Relikten aus der Zeit des griechischen Unabhängigkeitskrieges besichtigen. Zudem befindet sich im Kloster der Kopf des hl. Alexios.

Das Panhellenische Heldenmal des Nationalen Unabhängigkeitskrieges wurde in prominenter Position nahe dem Kloster zum Gedenken an die ewigen und unverhandelbaren Werte des Hellenismus errichtet.

Der Name „Kalavryta“ erschien erstmals während der Zeit der Frankenherrschaft im 13. Jahrhundert und es gibt viele Theorien über seinen Ursprung. Die am weitesten verbreitete Ansicht leitet ihn von „kalos“ und „vryta“ her, was sich zu „gute Fontäne“ übersetzen lässt, da diese Gegend reich an Wasser und Quellen ist.

Seit dem Jahre 1204, als die Franken das Byzantinische Reich erobert hatten, bildete die Gegend um Kalavryta eine weitgehend selbstständige Provinz des neugegründeten Frankenstaates Morea auf der Peloponnes. Dieser war in zwanzig Baronate unterteilt, derer einer seinen Sitz in Kalavryta hatte. In Jahr 1208 wurde das Schloss von Kalavrytas erbaut, das eines der bedeutsamsten mittelalterlichen Schlösser auf der Peloponnes werden sollte. Im Jahr 1330 kam das Baronat schließlich unter die Herrschaft des Staates Mistra und damit unter die Herrschaft der Palaiologen, der letzten unabhängigen Dynastie der Byzantiner in Konstantinopel. Doch bereits 1404 verkaufte der Despot von Mistra, Theodor II. Palaiologos, Kalavryta, Mistra und Korinth an den Johanniterorden auf Rhodos, um die Bedrohung durch die Osmanen zu beseitigen, doch weigerten sich die Bewohner Kalavrytas, sich der Herrschaft des Ordens unterzuordnen und widerstanden jedem derartigen Versuch.

Im Jahr 1460 geriet Kalavryta wie die gesamte Peloponnes unter die Herrschaft der Osmanen, deren Herrschaft bis zum Jahr 1821 nur durch eine kurze Periode venezianischer Herrschaft zwischen 1687 und 1715 unterbrochen wurde.

Es ist anerkannt, dass die osmanische Zeit für die Gegend einen signifikanten Bevölkerungsanstieg bedeutete, während das Hauptereignis wahrscheinlich die Gründung des Siedlungsnetzwerks, das in jener Zeit etabliert wurde und der Grundstein für die Entwicklung in den nächsten Jahrhunderten wurde.

Das 18. Jahrhundert wurde neben dem bemerkenswerten Handelsaufschwung mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen und der damit verbundenen Vernetzung mit vielen Ländern Europas vor allem durch die Albanerherrschaft bis 1770 sowie die große Pest, die Kalavryta schwer traf, geprägt. In jenen Tagen entstand aber auch das Straßennetzwerk der Gegend, bestehend aus Pflasterstraßen und Brücken, und einige der großen Familien, die eine Rolle in der Revolution von 1821 spielen sollten, (Petmezaioi, Chondrogiannaioi, Fotilas, Lontoi, Zaimides und weitere) erwuchsen.

Die Provinz Kalavryta spielte eine zentrale Rolle im Ausbruch der griechischen Revolution gegen die türkische Besatzung im März 1821, wobei diese Führungsrolle nicht auf den Ausgang der Revolution beschränkt, sondern auch in ihrem Verlaufe. Kalavryta war die erste Stadt, die sich von der türkischen Herrschaft befreien konnte, ehe seine Kämpfer an Militäroperationen in anderen Teilen der Peloponnes teilnahmen, während seine Führer Mitglieder der Nationalen Kriegsräte wurden.

Nach der. Ausrufung des neuen griechischen Staates wurde aus elf Gemeinden die Provinz Kalavryta gegründet, die zu diesem Zeitpunkt 2492 Einwohner hatte. Diese vereinte sich im Jahr 1833 zur neugegründeten Präfektur von Achaia und Ilida, wobei die Provinz Kalavryta offiziell Kynaithis hieß.

Die Zahnradbahn Odontotos verbindet in einer Stunde Kalavryta mit der Küstenstadt Diakopto auf der Strecke durch die Vouraikosschlucht mit seinen wundervollen Landschaften, voll von Ulmen, Weiden und Platanen, durch pittoreske Brücken und unzählige Tunnel. Die Bahn wird Odontotos genannt, da sie an mehreren Stellen, an denen die Steigung mehr als 10 % beträgt, an Zahnrädern eingehakt wird. Bis heute präsentiert sie auf ihrer modernisierten Strecke wohl eine der spektakulärsten Strecken auf 22 Kilometern durch unvergleichbare Landschaften und eine majestätische Szenerie.

Den Ausgang für den Bau der Zahnradbahn legte Charilaos Tripoukis unter dem Einfluss des Lokalpolitikers Asimakis Fotilas. Der Bau wurde dem französischen Ingenieur Aton übertragen und benötigte eine große Zahl Arbeiter.Viele von ihnen kamen aus Italien, da die Italiener bereits Erfahrung mit dem Bau ähnlicher Bahnen in den Alpen hatten. Der Bau zog sich von 1889 bis 1896, ehe die Zahnradbahn am 10.03. desselben Jahres ihre Jungfernfahrt unternahm, mit der Familie König Georgs I. als erste Fahrgäste.

Zu jener Zeit galt die Bahn als architektonische Meisterleistung, da allein schon ihr Bau mannigfaltige Schwierigkeiten bereithielt: einerseits durch das hügelige Gelände und die Natur des Gebiets, andererseits durch Angriffe von Banditen auf die Bahnstrecke und die Arbeiter, sodass bewaffnete Wachen eingestellt werden mussten. Der Bahnhof wurde parallel zur Strecke am Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut. Seine zweigeschossige Bauweise ist ein typisches Beispiel französischer Bahnarchitektur mit harmonischem Steinwerk und Ziegelwerk an den Kanten des Mauerwerks.

Zu Beginn wurde das Netzwerk von drei Dampflokomotiven bedient, ehe im Jahr 1899 eine vierte erworben wurde, die alle in der französischen Fabrik „Cail“ gefertigt worden waren.

Im März 1959 wurde auf drei diesel-elektrische Lokomotiven des französischen Unternehmens „Billard“.

Ab dem Jahr 1967 wurden drei weitere Lokomotiven eingesetzt, die diesmal vom Unternehmen „Decauville“, jedoch nach dem Modell der vorherigen Fabrikate aus dem Hause „Billard“, gefertigt worden waren. Im Februar 2004 wurde schließlich ein Vertrag zwischen der Bahngesellschaft OSE und dem schweizerischen Unternehmen „STADLER“ abgeschlossen und die Strecke wurde mit vier elektrischen Triebwagen ausgestattet.

Im Jahr 1996 beschrieb das Kulturministerium den Odontotos in seiner Gesamtheit als „besonderes technisches Projekt“ und erklärte die Bahnstrecke und die ihr angeschlossenen Objekte zu „historisch zu schützende Monumente“.

Seit 1896 war der Odontotos ein stetiger Teil des Alltagsleben der Bewohner Kalavrytas. Am schlimmsten Tag des Ortes, dem 13.12.1943, transportierte die kleine Bahn das Raubgut, das die Soldaten des Dritten Reichs aus den Häusern und Läden Kalavrytas raubten. Sogar im Anschluss an das Massaker befahl das deutsche Oberkommando, die Bahn solle ein Kilometer von Kalavryta entfernt halten; hierdurch zwangen sie die erschöpften und barfüßigen Mütter und Witwen zu einem täglichen marathon, um die wenigen Lebensmittel des Roten Kreuzes für sich und ihre Kinder zu erhalten.Das Pfeifen der Bahn klingt wie ein weiteres Todesrasseln, das anzeigt, dass die Bahn kaum ihr eigenes Gewicht händeln kann.

Heutzutage, da die Lebensrealitäten sich gewandelt haben, ist die Bahn hauptsächlich eine Touristenattraktion. Sie gilt als Symbol für Kultur und Fortschritt, Pittoreske und Romantik, ein nostalgisches Symbol für Freunde dieser „unschuldigen“ Art des Reisens und befördert Touristen und Pilger in die wunderschöne Gegend in und um Kalavryta.

Das Gebäude wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut. Es ist ein Beispiel einer Vier-Klassen-Schule mit neoklassizistischen Elementen und war Teil eines staatlichen Programms zum Bau von Schulen. Es gehört zur Gruppe der Sygrou-Schulen, die nach ihrem Mäzen, dem nationalen Philanthropen Andreas Sygros benannt sind. Die Schule wurde erstmals im Jahr 1906 eröffnet und diente bis 1992 als Schulgebäude. Am 09.01.2005 wurde schließlich in ihren Räumlichkeiten das Öffentliche Museum des Holocaust der Stadt Kalavryta durch den Präsidenten der Hellenischen Republik Konstantinos Stephanopoulos eröffnet.

Das Gebäude hat seine ganz eigene Geschichte, die untrennbar mit der Besatzungszeit verbunden ist, wodurch es zu einem historischen Monument wird.

Während der italienischen Besatzung wurde die Grundschule als Konzentrationslager für politische Gegner verwendet, während sie später durch das italienische Bataillon in Kalavryta als Stammsitz verwendet wurde. In jener Zeit wurde der Unterricht von Haus zu Haus verlegt und auch Kapellen und die Ortskirche dienten als Unterrichtsraum.

Im Zuge der italienischen Kapitulation am 08.09.1943 öffnete die Schule bis Ende November wieder ihre Pforten, was diese Zeit zum kürzesten Schuljahr in der langen Geschichte des Ortes macht. Die Gefangenen der Schlacht bei Rogoi-Kerpini wurden in diesem Geböude vom Nachmittag des 17.10. bis zum folgenden Montag, dem 18.10., festgehalten, während am 13.12.1943 deutsche Truppen die Schule zur Konzentration und Trennung der Männer ab 14 Jahren von Frauen und Kindern nutzten. Von hier aus wurden anschließend die Männer zur Stätte der Exekution verbracht, während die Frauen und Kinder in Geiselhaft blieben, bis der Ort vollständig zerstört war. In diesem Zuge wurde die Schule vollständig durch die Soldaten des Dritten Reichs niedergebrannt.

Nach der Zerstörung des Gebäudes und der gesamten Gegend wurden verschiedene Kapellen sowie das sogenannte „Gebäude des Tsentouros“ als Schulgebäude genutzt. Die Grundschule wurde 1950 wieder geöffnet, nachdem sie gemäß der alten Pläne restauriert worden war. Im Jahr 1986 wurde das Gebäude zu einem historischen Gebäude erklär und durch das Direktorat für Kulturgebäude und die Restaurierung Moderner Monumente des Kulturministeriums renoviert, um seinen Originalzustand zu erhalten und die Beherbergung des Museums des Holocaust der Stadt Kalavryta zu ermöglichen. Im Jahr 1991 wurde auch das Gebiet um die Schule zu einer historischen Stätte erklärt.

Am 13.01.1992 zog die Schule in einen neugebauten Komplex um. Während einer Veranstalutng am 12.12.2002 wurden dem Titel der Schule mit zwölf Klassen die Namen von Aglaia Konti und Eleni Hampsa hinzugefügt, die als erste Lehrerinnen nach dem Holocaust von Kalavryta im Dezember 1943 tätig waren. Dies war ein Akt der Dankbarkeit und der minimalen moralischen Anerkennung ihrer Arbeit für die lokale Gesellschaft in Kalavryta,da sie während des Massakers sowie in der folgenden Zeit, in der sie sich der Erziehung der Waisenkinder widmeten, präsent waren.

Am 28.08.1912 wurde die Gemeinde Kalavryta innerhalb der Präfektur Achaia und Ilida gegründet, deren Sitz der Ort Kalavryta war. Vor dem Zweiten Weltkrieg war Kalavryta eines der beliebtesten Urlaubsziele griechischer Familien. Neben dem Tourismus verdankte der Ort seinen Wohlstand dem Handel mit landwirtschaftlichen Erzeugnissen, die auf dem Markt verkauft wurden und den zahlreichen. Lignitminen im Umland. Entlang der Hauptstraße befanden sich viele Geschäfte und zwei Athener Banken hatten Zweigstellen im Ortszentrum eröffnet. Das friedliche Leben und die Entwicklung der Stadt wurden durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs abrupt beendet.

Am Morgen des 01.09.1939 begann Deutschland, nachdem es sich im Hitler-Stalin-Pakt der Neutralität der Sowjetunion versichert hatte, mithilfe der Blitzkrieg-Taktik den Zweiten Weltkrieg mit dem Überfall auf Polen. Großbritannien und Frankreich reagierten darauf mit Kriegserklärungen an das Deutsche Reich am 03.09., nachdem dieses ihre Warnungen vor einem Angriffskrieg ignoriert hatte. Innerhalb eines Monats war Polen besiegt und wurde zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion aufgeteilt. Der relative Wegfall von Feindseligkeiten endete mit dem Überfall deutscher Truppen auf Dänemark und Norwegen am 09.04.1940 im Rahmen der „Unternehmen Weserübung“. Am 10.05.1940 begann Deutschland mit seiner Offensive in Westeuropa mit dem Einmarsch in die bis dahin unabhängigen Benelux-Staaten (Niederlande, Belgien, Luxemburg), die bis dahin neutral gewesen waren, sowie nach Frankreich. Am 22.06. unterzeichnete Frankreich seine Kapitulation und wurde entlang der Loire in einen besetzten und einen unbesetzten Teil (Vichy-Frankreich) aufgeteilt.

Italien, das auch ein Mitglied der Achsenmächte war, trat dem Krieg am 10.06.1940 mit Kriegserklärungen an Frankreich und Großbritannien bei. Hitlers nächstes Ziel war Großbritannien. Vom 10.06. bis zum 31.10.1940 verübten die Deutschen eine Reihe von Luftangriffen auf das Vereinigte Königreich, die später als „Battle of Britain“ in die Geschichte eingingen und mit einer deutschen Niederlage endeten. Daraufhin richtete Deutschland seinen Fokus auf den Balkan, wo es gelang, unter Mithilfe Bulgariens bis April 1941 Jugoslawien und Griechenland zu erobern. Nach der Sicherung der West- und der Balkanfront verschob Hitler abermals den Fokus und wandte sich ab dem 22.06.1941 im Rahmen des „Unternehmen Barbarossa“ der nun aufseiten der Alliierten kämpfenden UdSSR zu.

Der Zweite Weltkrieg forderte weltweit etwa 55 Millionen Opfer und war der größte und zerstörerischste bewaffnete Konflikt der Geschichte. Zudem war er der Konflikt mit der größten geographischen Breite und dem größten Einsatz von Ressourcen aller Zeiten mit insgesamt 100 Millionen Involvierten aus mehr als 30 Ländern.

In den frühen Morgenstunden des 28.10.1940 überbrachte der italienische Botschafter in Athen, Emanuele Grazzi, dem griechischen Premierminister Ioannis Metaxas, ein Ultimatum mit der Forderung, durch Griechenland marschieren zu können, um einige strategisch wichtige Punkte besetzen zu können. Metaxas lehnte das Ultimatum vollständig ab und seine Entscheidung, sich den Italienern zu widersetzen, fand unter der Bevölkerung großen Anklang und löste international große Verwunderung aus, insbesondere bei der Regierung in Rom.

Mussolini entschied, mit 200.000 Mann gegen Griechenland zu Felde zu ziehen und begann ohne angemessene Versorgung und Vorbereitung von Albanien aus einen Krieg. Nach einigen schnellen italienischen Überraschungssiegen gelang es den Griechen ab November, die Angreifer zurückzuschlagen und den Gegenangriff zu starten. Bereits am 13.11. waren die Italiener zum Ausgangspunkt zurückgedrängt worden und nach einem letzten Aufbäumen brach der italienische Widerstand und die Griechen erreichten am 22.11. Korytsa.

Weitere wichtige Erfolge waren die Eroberung von Agioi Saranta am 06.12., jene von Argyrokastro am 08.12. und die von Himara am 22.12., wodurch die Gebiete des nördlichen Epirus befreit werden konnten. Weitere griechische Erfolge folgten bis März 1941, als die große Gegenoffensive der Italiener fehlschlug und nur kleine Gebietsgewinne nördlich von Himara einbrachte, wodurch der griechische Frontsieg besiegelt wurde.

Am 12.04. begann der griechische Rückzug aus Albanien, um eine Einkreisung durch die deutschen Truppen zu verhindern. Am 20.04. kapitulierte die griechische Armee schließlich der deutschen Wehrmacht und drei Tage später der italienischen Armee, wodurch der Grichsich-italienische Krieg formal beendet wurde.

Die griechischen Erfolge kamen für alle Seiten überraschend, einschließlich der griechischen politischen und militärischen Führung. Dies ging so weit, dass die Briten erneut in Betracht zogen, den griechischen Kampf militärisch zu unterstützen.

Kampfphasen:
 

• Erste Italienische Offensive (28.10.1940-13.11.1940)
• Griechischer Rückschlag und Stellungskrieg (14.1.1940-08.03.1941)
• Italienische Frühlingsoffensive (09.03.1941-23.04.1941)
• Deutsche Offensive (06.04.1941-01.06.1941)

Nach der Besetzung Griechenlands durch die Achsenmächte befand sich das land in einer fatalen Situation. Dreieinhalb Jahre lang (27 April 1941 - 12 Oktober 1944) wurde das griechische Volk schwerwiegend von den deutschen, italienischen und bulgarischen Truppen, die an vielen Orten im Lande stationiert waren, auf die Probe gestellt.

Die landwirtschaftliche Produktion ging dramatisch zurück, die griechische Drachme unterlag einer massiven Inflation, der Schiffsverkehr ging um 75 % zurück und hunderte Orte erlitten kleinere oder größere Katastrophen. Der Verlust von Arbeitskraft, die Ergebnisse einer fürchterlichen Missernte in den Großstädten, aber auch jene von Exekutionen und Deportationen, führten in ihrer Synergie zu einem enormen Einbruch der nationalen Produktivität.

In der Zeit der Besatzung oblag die Verwaltung einer von den Deutscvhen berufenen Regierung, während die legitime Regierung zusammen mit König Georg II. nach Kairo geflohen war.

Der Krieg, die Besatzung und die internen Konflikte führten zur Erschöpfung und vollständigen Desorganisation im Lande.

Der deutsche Einmarsch in Griechenland begann am 06.04.1943, als deutsche Einheiten von Bulgarien und Jugoslawien aus Griechenland angriffen. Zwei Armeekorps griffen dabei die griechischen Positionen in Ostmakedonien und Thrakien an. Trotz des heroischen Widerstands der Verteidiger dauerten die Kämpfe nur vier Tage, da die deutschen Vorstöße durch Jugoslawien, das bedingungslos gefallen war und kapituliert hatte, die Verteidiger überwältigten und bereits den Rücken der Front bedrohten. Am 09.04.1941 kapitulierten die griechischen Truppen in Ostmakedonien und Thrakien, aber viele Soldaten führten die Verteidigung ihrer Befestigungen fort, sodass irgendwann sogar die Deutschen ihre Bewunderung für den Mut und den Kampfgeist der griechischen Truppen äußerten.

Am 09.04.. begann der deutsche Vormarsch gen Süden mit zeitgleichen Vorstößen von Florina und Edessa aus. An der Verteidigungslinie in Westmakedonien waren die vereinten Truppen aus Griechenland und dem Commonwealth of Nations nicht in der Lage, den besser ausgerüsteten und deutlich zahlreicheren Deutschen effizient beizukommen. Die im Gebiet von Kleisoura erreichte Schneise zwang die griechisch-britischen Truppen zur Neuordnung, doch am 16.04. gelang es endgültig, die beiden Truppenteile zu trennen.

Das friedliche Leben Kalavrytas wurde abrupt durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs verändert und im Jahr 1943 durch die völlige Zerstörung tragisch unterbrochen.

Wie jede griechische Stadt jener Zeit erlebte Kalavryta den Gang des Kriegs, doch erfuhr es die Widerlichkeiten der Besatzungsmächte wahrscheinlich härter als jede andere Stadt.

Von Ende Mai 1941 bis zum 09.09.1943 stand Kalavryta unter italienischer Besatzung. Während ihres Aufenthalts besetzten die Italiener Privathäuser, öffentliche Gebäude und die Grundschule, die sie in ein Konzentrationslager für politische Gefangene auf der Peloponnes umwandelten.

Sie verbreiteten Angst und Terror unter der Bevölkerung, während sie gleichzeitig auf ihre Kosten lebten. Die Landbevölkerung litt unter den Plünderungen und dem Raub ihrer Lebensgrundlagen. Sie wurde heftig durch Hunger und Not auf die Probe gestellt und ertrug die Demütigungen brav, indem sie Mut aus dem unbedingten Wunsch nach Freiheit zog.

Zeitgleich waren die italienischen Truppen in Kämpfe mit dem nationalen Widerstand verwickelt, der in der Zwischenzeit erwachsen war. Im Frühjahr und Sommer 1943 fanden im weiteren Umland von Kalavryta diverse Scharmützel zwischen den Widerstandskämpfern und den Italienern statt.

Die Italiener behielten die Kontrolle über die Peloponnes de facto bis Sommer 1943 und de jure bis zum 09.09.1943, an dem sie von den Deutschen entwaffnet wurden, da sie aufgrund ihrer Kapitulation an die Alliierten nicht länger Teil der Achse waren.

Während der deutsch-italienischen Besatzung und insbesondere im Jahr 1943 war die weitere Gegend von Aigialeia und Kalavryta ein Bereich bedeutender Partisanenaktivität. Wie auch der Rest Griechenlands beteiligte sich die Peloponnes aktiv und entschlossen am Widerstand und stand entschieden zum Kampf gegen den Faschismus. Die strategischen Vorteile durch die Beschaffenheit des Geländes führten dazu, dass Aigialeia und Kalavryta zum Zentrum des Widerstands auf der Peloponnes wurden. Aufgrund ihrer Größe und Effizienz entwickelte sich rasch die kommunistische ELAS (Griechische Volksbefreiungsarmee) zur wichtigsten Widerstandsgruppe in der Gegend. Die herausragenden Siege, die die Partisanen in den ersten Kämpfen im Frühling und Sommer 1943 gegen die Italiener erringen konnten, halfen, die Moral der Bevölkerung wiederzubeleben, und führten zu einem großen Zustrom zu den Truppen der ELAS. Daher entwickelte sich die ELAS in eine richtige Armee mit regulärer Kommandostruktur. An vorderster Front des Kampfes standen das 12. ELAS-Regiment sowie die unabhängigen Bataillone von Kalavryta und Aigialeia.

Die Partisanengruppen in Achaia begannen ihre Aktivitäten im Frühling 1943 in den Bergen Aigialeias. Der erste größere Akt des Widerstandes war die Entwaffnung einer Polizeiabteilung Aragozania am 27.03., die später auch in den Dörfern Daphni und Achladia durchgeführt wurde. Anfang April traf diese Gruppe, die aus 17 Guerillakämpfern bestand, mit Oberstleutnant Michos aus Lapanagoi Kalavryta zusammen, der ihr Anführer wurde. Diese erste Guerillabewegung zeigte ihre Präsenz in den Dörfern Melissia und Achladia bei Aigio.

Aus einer strategischen Perspektive erleichterten diese Truppen die strategischen Pläne der alliierten Streitkräfte im Zweiten Weltkrieg, da sie die von den Alliierten in Griechenland geplante Täuschung ermöglichten und dadurch die Landung auf Sizilien im JAhr 1943 erleichterten, da die Deutschen gezwungen waren, die Peloponnes zu sichern und dadurch die die südeuropäische Front geschwächt war..

Zusammengefasst darf festgehalten werden, dass die Bewohner der Provinzen Aigialeia und Kalavryta dem Kampf von Anfang an beitraten und überzeugt und beinahe vollständig im Geiste der regionalen Traditionen kämpften.

Die Schlacht bei Pyrgaki war die erste organisierte Schlacht zwischen einer strukturierten Partisaneneinheit und den Besatzungstruppen. Beteiligt waren dreizehn Partisanen und achtzig Italiener. Die Schlacht endete mit zwanzig getöteten Italienern und einem verwundeten Partisanen. Die Partisanen erbeuteten zwei Fiat-Maschinengewehre, 24 Handwaffen und alle Munition.

Am 13..06.1943 ließ sich eine Gruppe von 25 ELAS-Partisanen auf einem Plateau östlich des Klosters Agia Lavra nieder, um sich nach zwei erfolgreichen Sabotagen vom Vortag (Odontotos-Schienen und Minen bei Kalavryta) auszuruhen.

Infolge eines Verrats machten sich die Italiener, etwa 300 Soldaten, von Kalavryta aus auf, um, in zwei Gruppen aufgeteilt, die Partisanen einzukreisen. Eine Gruppe zog in Richtung des Klosters, während die andere der alten Straße Richtung Mazeika folgte und von dort aus in Richtung des Klosters abbog. Die Italiener wurden, als sie schon sehr nah waren, von den Partisanen beobachtet. Durch sofortige Reaktion gelang es den Guerilleros, der Schlinge zu entkommen.

Die Verluste der Italiener betrugen vier Tote und zwölf Verwundete, während aufseiten der ELAS der Leutnant Theodoros Koutsoumbras (Papanikolis) aus Mazeika bei Kalavryta ernsthaft verletzt wurde.

Zwei Tage nach der Schlacht bei Trikokkia und Agia Lavra lief eine andere Gruppe von 25 Guerilleros unter der Führung von Dimitrios Michos Gefahr, im Dorf Kertezi bei Kalavryta eingeschlossen zu werden. Die Gruppe hielt an der „Vracha von Kara“, um nach einem langen Marsch zu rasten.

Infolge eines Verrats machten sich rund 200 Italiener auf, um die Gruppe, die überrascht wurde, zu zerschlagen. Trotz ihrer Erschöpfung organisierte die Gruppe eine rudimentäre Verteidigung und konnte der Einkreisung entkommen.

Die italienischen Verluste sind nicht festzustellen, während aufseiten der Partisanen Der Dekan von Mega Spilaio, Dimitrios Karvelas, und der Polizist von Bahnhof Mazeika, Vasilios Korovesis, der der ELAS beigetreten war, gefangen genommen und am Folgetag in Kalavryta, auf dem Innenhof des Gymnasiums, exekutiert wurden.

Im Morgengrauen des Sonntag, 20.06.1943, erreichte eine Gruppe von 30 Partisanen unter dem Kommando von Dimitrios Michos das Dorf Filia und ließ sich in der Schule nieder, um sich zu erholen und zu regenerieren. Mitglieder der Vereinigten Panhellenischen Jugendorganisation EPON bewachten die vorderen Posten. Um neun Uhr wurde eine Einheit von etwa 100 Italienern, der in Kampfformation von Mazeika her heraufzog, beobachtet.

Die Rebellen teilten sich in zwei Gruppen zu je 15 Mann und besetzten die strategischen Positionen am Eingang des Dorfes. Ein Kampf brach aus und dauerte sechs Stunden. Die Italiener hatten 25 Tote und 20 Verwundete zu beklagen, während die Partisanen zwei Tote und fünf Verletzte erlitten.

Nachdem die Guerilleros das Dorf verlassen hatten, brannten die Italiener das Dorf nieder und ermordeten sechs Einwohner als Vergeltung.

Am 14.07.1943 erfuhr das 12. ELAS-Regiment unter der Führung von Oberst Vlassis Andrikopoulos, dass das aus etwa 300 Soldaten bestehende Elite-Bataillon des 3. Regiments der 3. Piemontesischen Division unter dem Kommando von Major Emilio Gasparo (der sich selbst als „Guerillafresser“ bezeichnete) in die Gegend vordrang. Verstärkungen der ELAS-Reservekräfte in Aigialeia und aus den umliegenden Dörfern wurden durch Mittelsmänner angefordert.

Nach der Identifizierung der italienischen Soldaten wurde die Entscheidung getroffen, ihnen mit einem Überraschungsangriff mit schwerem Maschinengewehrfeuer zu begegnen. Die Schlacht war erbittert und dauerte 16 Stunden, ehe die Italiener trotz überlegener Bewaffnung umzingelt und aufgerieben wurden.

Die italienischen Verluste betrugen 20 Tote, 17 Verwundete und 92 Gefangene, unter letzteren befanden sich auch Gasparo und vier weitere Offiziere, sowie viel Ausrüstung in Form von leichten und schweren Waffen. Eine andere Quelle berichtet für die Italiener von 26 Toten, 39 Verwundeten und 107 Gefangenen. Die ELAS verlor vier Männer.

Diese Schlacht beflügelte die Moral der Guerilla, während ihre erbeuteten Waffen die Kampfführung der ELAS unterstützte.

Am 29. Juli 1943 bombardierten deutsche Stukas bei einer Aufräumaktion das Dorf Manesi, wobei zwei Einwohner getötet wurden. Am selben Tag wurden auch die Dörfer Lapates und Trehlos in der Provinz Kalavryta bombardiert.

Am 29. Juli 1943 wurde das Dorf Trehló bei einer Räumungsaktion von deutschen Stukas bombardiert, wobei fünf Einwohner ums Leben kamen. Am selben Tag wurden auch die Dörfer Manesi und Lapata in der Provinz Kalavryta bombardiert.

Am 29. Juli 1943 bombardierten deutsche Stukas in einer Aufräumaktion das Dorf Lapates, wobei sieben Einwohner getötet wurden. Am selben Tag wurden auch die Dörfer Manesi und Trehlos in der Provinz Kalavryta bombardiert.

Ende August bis Anfang September 1943 beginnt die Geschichte des Kalavrytanischen Dramas mit dem deutschen Unternehmen " Wytina", einem Angriff der im Gebiet von Kalavryta operierenden Widerstandskräfte. Die Deutschen zerstörten Ano Sudena, das erste Widerstandsdorf in diesem Gebiet. Nachdem sie es geplündert und niedergebrannt hatten, verhafteten sie den jungen Konstantinos Pavlopoulos, ein Mitglied des Nationalen Widerstands, und führten ihn am 1. September 1943 nach Kalavryta, wo sie ihn als Exempel an einer Platane in der Nähe des Platzes der Freiheit (Chelmos) aufhängten und die Einwohner zwangen, dem grausamen Schauspiel zuzusehen.

Die Italiener behielten die militärische Kontrolle auf der Peloponnes bis zum 09.09.1943, als sie aufgrund der Kapitulation des Königreichs Italien an die Alliierten von den Deutschen entwaffnet wurden. Ab September 1943 wurden alle militärischen Unternehmungen auf der Peloponnes von den Deutschen durchgeführt.

Am 16.10.1943 sandte das Kommando des 749. Jägerregiments die gemischte 5. Kompanie des 749. Jägerregiments mit 97 Mann unter dem Kommando des österreichischen Hauptmanns Schober in die Gegend von Kalavryta. Der Auftrag der Kompanie war, das Gebiet auszukundschaften und Informationen über die Bewegungen der Rebellengruppen zu sammeln.

Der Einsatz der Kompanie wurde ohne angemessene Vorbereitung und Organisation durchgeführt: Sie bestand aus verschiedenen Nationalitäten (Elsässer, Deutschpolen, Österreicher und Deutsche), die schlecht ausgerüstet und unkoordiniert agierten, ohne schwere Waffen oder Funkgeräte zu haben.

Die Schlacht bei Kerpini fand am 16. und 17.10.1943 zwischen dem „Unabhängigen Bataillon von Kalavryta“ der ELAS (dem späteren II. Bataillon des 12. ELAS-Regiments) unter dem Kommando von Sphakanios (Aretakis) und der 5. Jägerkompanie des 749. Jägerregiments (der sog. „Kompanie Schober“) im Gebiet zwischen Rogoi und Kerpini in der Provinz Kalavryta statt. Vier deutsche Soldaten fielen im Gefecht, während der Großteil der Kompanie gefangen genommen wurde. Einige konnten entkommen, doch die Gefangenen wurden erst nach Kalavryta und dann nach Kleitoria (Mazeika ) gebracht.

Unterzeichnung des Befehls (117. Jägerdivision (Le Suire), LXVIII. Armeekorps (Fellmy))

Im Jahr 1943 ist die weitere Umgebung von Kalavryta als ein Brennpunkt des Widerstands bekannt. Die häufigen Sabotageakte, die sie den Besatzungstruppen zufügen, erfordern eine dynamische und wirksame Reaktion der Nazis, um den "Banditen", wie sie sie nennen, ein für alle Mal "den Garaus zu machen". Diese Antwort erfolgt in Form einer gigantischen Militäroperation mit dem Namen "Operation Kalavrita".

Der Befehl für das Unternehmen wurde am 25.11.1943 in Korinth vom Kommandeur der 117. Jägerdivision, Generalmajor Karl von Le Suire, unterzeichnet und sein Zweck war, die Gegend des Chelmos-Gebirges on Widerstandsgruppen zu säubern, die deutschen Gefangenen der Kompanie Schober zu finden und die lokale Bevölkerung zu terrorisieren, indem Zivilisten ermordet oder Orte geplündert würden, um hierdurch die Unterstützung für die Rebellen zu verhindern. Das Unternehmen dauerte vom 05. bis zum 15.12.1943 und war eines der grauenhaftesten der Wehrmacht, nicht nur in Griechenland, sondern in ganz Europa.

Die Ziele des „Unternehmens Kalawrita“ waren:
 

• Α. Die dortigen Banden zu eliminieren
• Β. die Gegend nach Kommunisten, Partisanen und Propagandamaterial zu durchsuchen
• C. die Mitglieder der am 18.10. nahe Kerpini gefangen genommenen Miglieder der 5/749 zu suchen, verbunden mit der Bereitschaft, entsprechende Maßnahmen einzuleiten.

Die deutschen Truppen waren aufgeteilt in drei Kampfgruppen und brachen zeitgleich von Patras, Aigio und Vytina auf, wobei jede einen eigenen Verantwortungsbereich innerhalb der Provinz Kalavryta hatte, im Einzelnen:
 

• A) Kampfgruppe Wölfinger: Kommandeur Oberstleutnant Julius Wölfinger, Kommandeur von Patras, mit Sammelpunkt Patras
• B) Kampfgruppe Ebersberger: Kommandeur Major Hans-Helmut Ebersberger, mit Sammelpunkt Aigio
• C) Kampfgruppe Gnass: Kommandeur Hauptmann Albert Gnass, mit Sammelpunkt Vytina.

Die militärische Schlagkraft des Unternehmens belief sich auf etwa 3000 Mann. Die Kampfgruppe Wölfinger zog am 05.12.1943 von Patras über die Straße Richtung Chalandritsa nach Kalavryta. Auf ihrem Weg traf sie mit der Kampfgruppe Ebersberger zusammen, die von Aigio kommend durch die nördlichen Dörfer der Provinz Kalavryta zog.

Die Kampfgruppe Gnass sollte zwei Tage vor Beginn des Unternehmens von Tripolis aus nach Vytina und Lagadia in Arkadien ziehen und sich anschließend in Richtung Mazeika (dem heutigen Kleitoria) bewegen. Die Anweisungen an die deutschen Truppen besagten: „Der Erfolg des Unternehmens liegt nicht in territorialen Gewinnen, sondern in der Menge der feindlichen Verluste und Aushübe. Die Siedlungen, aus denen geschossen wird, sind vollständig niederzubrennen und ihre Männer zu exekutieren. Feindliche Haltung der Bevölkerung ist zu erwarten, besondere Acht auf die Klöster, die potentielle Waffenlager sind, zu geben. Bei Eindringen deutscher Truppen in ein Gebiet ist die Bewegung der Bevölkerung einzuschränken.“

Im Rahmen des „Unternehmens Kalawrita“ wurden zwei unterstützende Unternehmen eingeleitet und ausgeführt, die das Ziel hatten, die Flucht von Widerstandskämpfern aus der Provinz Kalavryta zu verhindern. Das „Unternehmen Stieglitz“ begann am 09.12. und sandte Truppen von Korinth aus in die Gegend von Feneos, während die Truppen des „Unternehmen Büffel“ von Pyrgos aus aufbrachen und in die Gegend um Nemouta-Lala-Doukaina zogen.

Am Morgen des Montag, des 29.11.1943, und nach Erhalt eines entsprechenden Befehls von General der Flieger Hellmuth Felmy, dem Oberbefehlshaber des LXVIII. Armeekorps in Athen, bombardierten zwölf Junkers Ju 87 oder Stukas das drei Kilometer westlich von Kalavryta gelegene Dorf Skepasto (Vyssoka), wobei sie die noch immer arbeitende Grundschule zerstörten, die sie für ein Zentrum des Nationalen Widerstands hielten.

Ein deutscher Militärbericht schreibt: «Stukas haben die Bandenhauptuartiere in Vyssoka (20 km südlich von Aigio) mit zwölf Flugzeugen angegriffen. Eine (unsere) Verbindungsperson wurde nach Vyssoka entsandt, um die Ergebnisse (des Bombardements) zu berichten.».

Die Opferzahl belief sich auf 13 Personen, derer vier Schüler der Grundschule.

Am 05.12.1943, dem ersten Tag des Unternehmens, zogen die Truppen durch die Dörfer Lapanagoi und Pagrati.

In Pagrati wurde ein Mann exekutiert.

Am 06.12. zogen die Truppen durch die Dörfer Kalanos und Papantoni.

Fünf Männer wurden getötet.

Am 7. Dezember 1943 wurden in der Stellung Mageros in der Nähe des Dorfes Mazi (Elatofyto, Achaia) 78 deutsche Soldaten der Kompanie 5/749 unter Hauptmann Schober, Gefangene der Schlacht von Rogoi - Kerpini, die am 16./17. Oktober 1943 von ELAS-Guerillas geführt wurde, hingerichtet. Zwei deutsche Soldaten ueberlebten die Hinrichtung.

Die deutschen Besatzungstruppen erreichten das Dorf am 08.12.1943 und reifen die Bewohner zusammen, um sie für die Tiere, die sie beschlagnahmt hatten, zu entschädigen. Die Männer sammelten sich in der Kirche der Heiligen Barbara und wurden anschließend je zu sechst auf dem Vorplatz erschossen.

65 starben unschuldig und sieben überlebten.

Ebenfalls am 08.12. erreichten Bergtruppen Kerpini. Eine Kompanie zog in Richtung des Dorfes Rogoi und die andere betrat Kerpini. Die Deutschen blieben bis zum Nachmittag und befahlen den Männern, sich zu versammeln, damit sie zu ihnen sprechen konnten. Einige Männer missachteten den Befehl und konnten sich verbergen oder flüchten.

Die deutschen Truppen ermordeten neun Menschen an verschiedenen Orten des Dorfes, in den Höfen der Häuser und auf den Straßen des Dorfes.

Anschließend wurden die übrigen versammelten Männer zur Stelle „Lithakia“ geführt, wo sie getötet wurden.

Insgesamt wurden 36 Männer zwischen 17 und 80 Jahren getötet, während drei die Exekutionen überlebten.

Nach Kerpini und Rogoi erreichten die Deutschen die Dörfer von Ano Zachlorou.

In Ano Zachlorou verhafteten und töteten sie neun Bewohner.

Nach Kerpini und Rogoi erreichten die Deutschen die Dörfer von Kato Zachlorou.

Die Zahnradbahn Odontotos führt durch Kato Zachlorou.

In Kato Zachlorou verhafteten sie nach Ende der Razzien in den Häusern die Dorfbewohner. Die Männer, mit Ausnahme der Bahnarbeiter, mussten entlang der Bahnstrecke laufen, wo sie in den Rücken geschossen wurden.

Der Tribut waren 17 Tote und sechs Überlebende.

Am 08.12. erforderte ein anderes Schwadron 25 Personen, die Mönche und Laien im Kloster Mega Spilaio, und stürzte sie die Klippen an der Stelle „Kissoti“ herunter.

Am 09.12. durchquerten die Truppen das Gebiet von Stasi Kerpini - Souvardo - Avles.

In Stasi Kerpini wurden vier Männer ermordet.

In den frühen Morgenstunden drangen die ersten Einheiten der Kampfgruppe Wölfinger in Kalavryta ein und überraschten die Einwohner. Den Bewohnern wurde befohlen, sich im Atrium vor dem Verwaltungsgebäude auf dem Platz zu versammeln und Waffen und Kriegsmaterial sowie eine Liste mit den Namen der aus Kalavryta stammenden Partisanen zu übergeben. Der Gemeindepräsident Papandreou stellte eine Liste mit 22 Namen zusammen, wobei er die Namen seiner beiden Söhne an erste Stelle setzte. Die deutschen Nazis brannten die Häuser der Partisanen nieder, besetzten die restlichen Häuser der Einwohner und verhängten eine Ausgangssperre nach 16 Uhr und ein Verbot, die Stadt zu verlassen.

Vrahni und Souvardo wurden am 9. bzw. 10. Oktober niedergebrannt und geplündert. Insgesamt wurden 10 Personen hingerichtet.

Am 10.12.1943 erreichten die Truppen aus dem Süden durch eine Lücke das Dorf Priolithos.

Nachdem die Truppen das Dorf und insbesondere die Lücke von Priolithos (südwestlich des Dorfes) betreten hatten, ermordeten sie fünf Männer, die sie zuvor gezwungen hatten, ihre eigenen Gräber zu graben.

Massenerschießung von 12 Bewohnern von Klitoria an der Stelle von Mageros, die von den Deutschen als Führer für das Auffinden der deutschen Gefangenen der Schlacht von Kerpini benutzt wurden

In den frühen Morgenstunden des 13.12.1943, als die Kampfgruppen Wölfinger und Ebersberger bereits den fünften Tag in der Stadt lagen, wurden die Bewohner vom Läuten der Glocken und der Stimme des Dorfvorstehers geweckt, der sie anwies, sich mit je einer Decke und Verpflegung für eine Tag in der Grundschule zu versammeln.

Dort trennten die Truppen gewaltsam und unmenschlich die Familien voneinander. Die Frauen und Kinder, etwa 1100 an der Zahl inkl. 14 schwangerer Frauen, wurden in der Schule festgehalten, sodass die Deutschen ihren Auftrag der Plünderung und Brandschatzung ungestört durchführen konnten. Die Männer und Jugendlichen im Alter von 14 bis 80 Jahren wurden auf den Hügel Kapi geführt, wo sie lange Zeit festgehalten wurden, ehe das Schwadron im Ort den Befehl zur Exekution gab.

Insgesamt verzeichnete der Ort an jenem Tag 465 Tote und 13 Überlebende.

Am 14.12.1943, dem letzten Tag des Unternehmens, zerstörten die Truppen das Kloster Agia Lavra und ermordeten dort vier Mönche sowie den Wärter.

Ebenfalls am 14. Dezember, vor der Rückkehr nach Patras, zerstörten die Truppen das Dorf Skepasto und richteten einen Mann hin.
Am 29. November 1943 war Skepasto von der deutschen Luftwaffe bombardiert worden, wobei 13 Einwohner getötet worden waren.

Bevor die in Kleitoria stationierten deutschen Truppen zu ihrem Stammsitz nach Tripolis zurückkehrten, plünderten und verbrannten sie das Dorf. In Kleitoria und den umliegenden Dörfern wurden 35 Männer ermordet, derer zehn an der Stelle Magerou, nachdem sie gezwungenermaßen die Leichen der am 07.12. ermordeten Deutschen gefunden und transportiert hatten.

Am 14. Dezember 1943 endete das Unternehmen "Kalawrita" mit dem Rückzug der deutschen Truppen aus dem Gebiet von Kalavryta.

Telegramm der 117. Jägerdivision vom 31.12.1943. Unten auf der Seite sind die zerstörten Gebiete und die Zahl der hingerichteten Griechen angegeben.

Im Abschlussbericht vom 19.01.1944 zum Ausgang des „Unternehmens Kalawrita“ vermerkte das deutsche Hauptquartier, dass folgende Dörfer zerstört wurden: Rogoi, Kerpini, Bahnhaltepunkt Kerpin, Ano Zachlorou, Kato Zachlorou, Suvardo, Vrachni, Kalavryta, Kloster Mega Spilaio, Kloster Agia Lavra, Ag. Kiriaki, Avles, Vysoka, Fteri, Klapatsouna, Pyrgaki, Valtsa, Melissia, Kloster Oblou, Lapanagoi, Mazi, Mazeika, Pagrati, Morochova, Derveni, Derveni, Valtos, Planitero, Kalyvia (4 km westlich von Mazeika).

696 Griechen wurden erschossen.

Als Beute wurden eingenommen:
259.623.000 Drachmen im Umlauf
12.460.000 Drachmen außer Umlauf
5.740.000 entwertete Banknoten.
1930 Schafe, 19 Rinder, 27 kleine Bergpferde, 28 Esel, ein Pferd.
14 Gewehre, fünf Pistolen, eine Signalpistole, ein Fernglas, italienische Gewehrmunition und Jagdmunition

Im bereits erwähnten Abschlussbericht zählten die Deutschen auch die 30 Überlebenden, 13 aus Kalavryta und 17 aus den umliegenden Dörfern, als tot, die aufgrund ihrer Wunden bewusstlos gewesen waren.

Daher ist die Gesamtzahl der Opfer mit 668 zu beziffern.

Zu Ostern 1944, vier Monate nach dem Holocaust von Kalavryta, betraten deutsche Truppen den Ort und nutzten das Haus des am 13.12.1943 ermordeten Gymnasialschulleiters Oikonomos, das nicht abgebrannt worden war, als Hauptquartier.

Im Juni 1944 erreichten wiederum deutsche Truppen das zerstörte Kalavryta.

Um acht Uhr morgens am 12.10.1944 legte General Felmy zusammen mit dem Bürgermeister von Athen Georgatos am Grab des Unbekannten Soldaten am Syntagmaplatz eine Krsnz nieder, während die deutschen motorisierten Kolonnen bereits über den Iera Odos Athen verließen. Um 9:15 Uhr senkte die Garnison der Akropolis nach insgesamt 1624 Tagen der Besatzung (oder 3,5 Jahren, die seit April 1941 verstrichen waren) die Hakenkreuzflagge und ein Soldat nahm noch hastig dieses Symbol der Besatzung mit, ehe die Garnison diesen heiligen Felsen verließ. Es folgten Kämpfe zwischen der ELAS und den griechischen Arbeitern mit den Kollaborateuren, die die Zerstörung des Kraftwerks von Keratsini verhindert hatten. Auf der anderen Seite war ein Großteil des Hafens von Piräus von den Deutschen im Zuge ihres Rückzugs zerstört worden.